Ich möchte euch gerne von einem besonderen Projekt erzählen, das mir sehr am Herzen liegt und das ich 2021 begonnen habe. Es heißt „Heimat-Seidla“ und es geht darum, ein einzigartiges Bier aus meiner Heimatstadt Lauf an der Pegnitz zu brauen, das nicht nur gut schmeckt, nachhaltig und handwerklich hergestellt wird, sondern auch die Menschen verbindet.
Was ich besonders toll finde, ist, dass bei diesem Projekt alle Erzeuger zusammenkommen: Landwirtin, Hopfenbauer, Brauer und Mälzer und alle sind sie in Lauf beheimatet. Mit ihnen arbeite ich zusammen, um ein Bier zu schaffen, das nicht nur die Laufer Bierkultur fördert, sondern auch vor Ort eine Wertschöpfung und die regionale Biervielfalt bereichert.
Das Projekt „Heimat-Seidla“ hat noch ein weiteres besonderes Merkmal, von dem ich gerne erzählen möchte. Es geht um die Verwendung von alten und typisch fränkischen Gerstensorten, die uns von Dr. Klaus Fleissner von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft als Saatgut zur Verfügung gestellt wurden. Diese Gerste wird von Katrin und Patrick Kohl (Kohlwerk in der Kunigundensiedlung) auf ihren Feldern rund um den Laufer Kunigundenberg ökologisch angebaut und vermehrt. Es ist toll zu sehen, wie hier alte und fast vergessene Sorten und genetischen Schätze wieder zum Leben erweckt werden.
Auch die Vermälzung der historischen Gersten erfolgt auf traditionelle Weise und in Handarbeit. Zusammen mit meinem Braumeisterkollegen, dem Brauereinhaber Ralf Stockum geschieht dies in seiner traditionellen Tennen-Mälzerei, einer der letzten in Deutschland, beim Lindenbräu in Gräfenberg. Das Braumalz, das dabei entsteht, hat höchste Qualität und einen individuellen Charakter, der im Bier durch Farbe und Geschmack deutlich erkennbar wird.
Für die Auswahl des Hopfens habe ich mich auf regionale Sorten beschränkt und die feine und würzige Aromasorte „Hallertauer Mittelfrüh“ ausgewählt. Sie wird von Hopfenbauer Ralph Kluge in seinen Simonshofener Hopfengärten angebaut. Nach der Ernte wird dieser für unser Heimat-Seidla-Projekt besonders schonend in einer kleinen Hopfenmanufaktur veredelt.
Das endgültige Rezept für das Heimat-Seidla „s`Laffer“ entstand durch zahlreiche Brauversuche in meiner kleinen Brauerei im Laufer Ortsteil Günthersbühl, mit anschließenden Verkostungen unter fachkundiger Teilnahme aller Beteiligten.
Ab April 2023 werden Sude mit jeweils 40 hl (8.000 Seidla) in Zusammenarbeit mit der Laufer Dreykorn Bräu (Brauereichef Friedrich Vogel und Braumeister Stefan Niklaus), gebraut und abgefüllt.
Übrigens ist das Bier aufgrund der eingeschränkten Rohstoffe und Braukapazitäten nur zeitlich begrenzt erhältlich und ausschließlich in ausgewählten Laufer Gastronomiebetrieben und Getränkemärkten zu finden.
Ich hoffe das Projekt „Heimat-Seidla“ begeistert euch ebenso wie mich und wir sehen uns vielleicht mal auf a Seidla „s`Laffer“ in unserer zukünftigen Brauereigaststätte „Flaschenkind“, in der Spitalgasse 4, in 91207 Lauf